Rücktörn
Thyborön – Helgoland – Norderney – Dokkum – Harlingen – Amsterdam – Lelystadhaven

02. – 09.8.2014


Samstag den 2.8 startet um 4 Uhr morgens die Rücktörn Crew HaJo, Michael, Martin und Reiner; Jörg wird in Dortmund abgeholt .  Die Mercedes B Klasse schluckt alles, allerdings hat HaJo schon seine Grundausstattung an Bord und eine große Dachbox schafft zusätzlichen Stauraum. Die Fahrt verläuft problemlos und der beabsichtigte Crewwechsel gegen Mittag erscheint möglich bis ein 30km langer Stau vor dem Autobahnkreuz Rendsburg unsere Pläne durchkreuzt. So dauert es doch bis 16Uhr bis wir uns durch das Hafenfest in Thyborön  zur JAZARA durchgekämpft haben. JAZARA ist blitz-blank wie frisch aus dem Winterlager und mit einigen hilfreichen Ergänzungen versehen (insbesonders eine nautische Fussmatte mit Sorgleine).  Die Umladung gestaltet sich problemlos da JAZARA längsseits an der Kade liegt.

In ca. 1 Stunde ist das Umladen geschafft und Monika, Elke, Enrico , Reinhold und Shadow gebührend verabschiedet. Nach Einräumen und Sicherheitseinweisung schwärmt die Crew aus um die rustikale Atmosphäre des Hafenfestes zu geniessen. Die Abreise soll am nächsten Morgen erfolgen da im Seegebiet Deutsche Bucht Starkwind aus SO angekündigt ist. In der ersten Nacht nach einer langen Autofahrt ist das sicher nicht eine ideale Situation. Deshalb ist nach dem Fest und Pizza an Bord Schlaf angesagt. Musik und Fischergesang begleitet uns dabei bis gegen Mitternacht.

Sonntag 3.8

Nach einem frühen Frühstück legen wir um 7:30 ab, fahren unter Motor durch den Thyborön Kanal auf die hohe See. 8:00 Uhr werden bei 10 – 12 kn Wind aus SSO G3 und Groß gesetzt. In flotter Fahrt geht es in Richtung westliches Ende von Horns Rev. Zwischenzeitlich macht der Wind eine Stunde Pause. Wir überbrücken das mit dem Motor. Danach geht es unter Segeln bei 15 kn Wind weiter. 21:45 passieren wir die gelbe Tonne Horns Rev und können um 20° abfallen in Richtung Helgoland.

Montag 4.8.

Von 1 – 8 wird wg Flaute motort. Dann wieder Segel . Gegen 11:30 passieren wir den Windpark Amrum Bank an dem wir dicht vorbeilaufen.  Wir werden von dem Guard Boot angerufen; man hat bei unserem Kurs Bedenken, dass wir in das Sperr- Gebiet einlaufen. Wir teilen mit dass, das nicht unsere Absicht ist. So ganz vertraut man uns allerdings nicht denn eine zeit lang  läuft der Guard  parallel.  15:30 machen wir im Hafen von Hegoland als 13. Boot im Päckchen an der Ostkajefest. Wir vertreiben uns den restlichen Tag mit Oberland Wanderung, Bunkern von zollfreien Waren und chillen in der Sonne. Für den Transport des reichlichen Bunkerguts heuern wir zwei Schwimm-Nixen an, die sich ein Beiboot beschaffen und uns gegen einen kleinen Obulus die Arbeit erleichtern. Am Abend bleibt die Küche kalt. Den obligatorischen Helgoland Knieper genießen wir im Restaurant.

Dienstag 5.8.

Wir haben eine ungünstige Tidensituation (für Langschläfer), die sich allerdings für hinreichend Zeit an Land nach dem Segeln als ideal erweisen sollte. Um mit einlaufenden Wasser Norderney erreichen zu können heisst es 5:00 Uhr reise reise. Wir wecken den Nachbarn (es ist noch ein 14. gekommen) und mit der Sonne im Rücken werden die Segel gesetzt. Drohende tiefschwarze Wolkenbänke lassen wir hinter uns und erreichen 12:15 Uhr die Ansteuerung zum Dove Tief. Wir finden eine freie Box im Yachthafen und mit Mietfahrrädern bricht jeder individuell zu seiner Inseltour auf. Jörg ist besonders erfolgreich, er war vor einigen Wochen mit der Familie urlaubend auf der Insel gewesen. Ein Bild das seiner Frau gefallen hatte ist sein Zielobjekt. Nachdem er das Überraschungsgeschenk erworben hat wird es gut verpackt neben dem Leuchturmbild aus Marstrand gelagert und von Jörg bis zum Ende des Törns wie sein Augapfel gehütet. Am Abend wird an Bord nur ein Imbiss bereitet, dann unser Aufenthalt an die Westspitze der Insel in der Nähe der „Milchbar“ und mit einem Glas Rotwein bei klassischer Musik im Kreise der halben Inselbevölkerung der dramatische Untergang der Sonne in die Nordsee gefeiert. Zum Abschluß des Tages werden die Fahrräder wieder abgegeben (am Morgen ist keine Zeit, ablaufendes Wasser ist früh) und das Boot per pedes erreicht.

Mittwoch 6.8.

5:30 Uhr ist wieder Wecken. Wind um 16kn aus SüdOst sind zum segeln ideal. Wir rauschen durch das Schluchter , Juist und Borkum ziehen wie gemalt an uns vorbei. Das Schöne am Segeln ist, dass die weite Sicht und damit die perspektivische Langsamkeit langanhaltende Bilder produziert (man hat Zeit Eindrücke auf der inneren Festplatte zu speichern – etwas was beim heutigen Schnellreisen –Auto, Bahn, Flug – nicht möglich ist). 13:00 erreichen wir die Einfahrt zum Westgat – Der Kreis ist geschlossen. Am 4.7. hatten wir diesen Ort beim CAMRace nach Norwegen gegen 17 Uhr passiert.-  Wir fahren durch das Westgat nach binnen da die beginnende Flut unsere Fahrt in Richtung Vlieland im Wege steht. Uns ist nicht nach einer Nachtansteuerung und daher steuern wir Dokkum an um in die Historie von Bonifatius und der Friesischen Admiralität zu schnuppern. Am Abend wird in der Pantry Steak bereitet nachdem am Tag zuvor das Essen dürftig ausgefallen war.

Donnerstag 7.8.

Heute begeben wir uns auf Besichtigungstour. 10 Uhr verlassen wir Dokkum bei schönsten Wetter  mit gemütlicher Motorfahrt und erreichen 13 Uhr Leeuwarden. Die historische Altstadt ist sensibel renoviert worden und voller Leben. Der schiefe Turm Oldehove ( von Michael bestiegen, siehe Bilder) dominiert das Panorama. Mit komplettierten Vorräten legen wir 15:30 ab und die beschauliche Fahrt geht über den Van Harinxma Kanal weiter.

Gegen 19 Uhr ist die Schleuse von Harlingen erreicht. Wir machen im 8er Päckchen im Zuiderhafen fest. Bis zu diesem Ort hatten günstige östliche Winde eine komplikationslose Fahrt beschert. Für den nächsten Tag ist ein Wetterumschwung prognostiziert mit Starkwind aus westlichen Richtungen am Nachmittag.

Freitag 7.8.

Wir haben beschlossen das Wattenmeer in Richtung Den Helder zu queren und wenn wir  schnell  genug sind entlang der Nordholländischen Küste Ijmuiden/Amsterdam an zu laufen. Dazu passieren wir 6:15 die Hafenmolen von Harlingen und segeln via Bontje, Texelstroom und Marsdiep.  Bei Den Helder lassen wir das Schulpengat rechts liegen und segeln dicht unter Land. Im Abstand von 1,5 sm segeln wir bei auffrischenden Westwind an der Küste Nordhollands entlang. Unsere dynamische Fahrt mit permanenten Geschwindigkeiten um 7-8kn wird nur durch Baggerschiffe in der Gegend von Petten gestört, die erratisch hin und her fahren , an der einen Stelle Sand saugen und an der anderen Stelle im hohen Bogen wieder verklappen. Wir lavieren uns erfolgreich durch diesen Bereich und  bergen 16:15 die Segel in der Einfahrt von Ijmuiden. Nun tritt die angekündigte Wetterverschlechterung ein. Unter böigen Starkwind und schauerartigen Regen erreichen wir kurz nach 19 Uhr den Sixthaven. Dort sind wir das letzte Schiff das in den Hafen passt. In der Folge müssen wir immer wieder Einfahrende helfen ohne Blessuren die Ausfahrt zu schaffen.

Samstag 8.8.

Wer als Letzter kommt muss als Erster fahren. Rückseiten- Wetter mit frischem Wind bis 30kn lässt die meisten Segler einen Hafentag einlegen. Aber um 10 Uhr müssen wir doch unseren Liegeplatz  räumen, was für den Skipper zwar schweisstreibend ist aber im 2ten Anlauf ohne Karambolage geschafft wird. Nach passieren der Oranje Schleusen steht  ein heisser Ritt mit G4 und Groß im 2ten Reff bevor. Martin am Steuer schafft im Surf zweistellige Werte und im Durchschnitt über 8kn. 14:45 machen wir im Heimathafen Lelystadhaven fest. Ein gelungener Abschluß. Am Abend wird der Grillplatz am Hafen genutzt und ein kräftigendes Abschlußessen aus den Resten abgehalten.

Am nächsten Tag werden die Platzlimitationen von Rainers VW Bully deutlich. HaJo und Michael trauen sich die Reise nach Bochum auf den Stehplätzen nicht zu und nutzen die Bahn.


HaJo



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1 Crewwechsel_1 2 Crewwechsel_2 3 Jörg macht Speed 4 Jörg Freiwache 5 Windpark Amrum Bank
6 Hellgoländer Päkchen 7 Lieferservice 8 Knieper 9 morgentliche Ausfahrt 10 Norderney Ansteuerung
11 Norderney 12 sommerlicher Hafen 13nach dem Sonnenuntergang 14 Gelage zum Sonnenuntergang 15 auf dem Weg nach Lauwersoog
16 im Westgat 17auf dem Weg nach Dokkum 18 Leeuwarden aus der Luft 19 Brücken kunst 20 zurück zum Salz
21 22 Päkchen in Harlingen 23 Sonnenaufgang im Watt 24 Freiwache 25 mehr Wind
26 auf Kurs 27 Ijmuiden Einfahrt 28 Noordzeekanal 29 Regen 30 der letzte Platz Sixthaven Amsterdam
31 Rückseitenwetter 32 33 Segelwechsel 34 vor Pampus 35 Wind und Speed
36 Martin Alles im Griff 37 38 Klar Schiff in Lelystadhaven 39 Auch Reste schmecken 40 dahoam
41 dahoam 42 Bewachung 43 44 mit dem Zug nach Haus 45 eine Stunde essen 9,50
46 einmal reicht

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