Vorgeschichte kurzgefasst
JAZARA liegt rausgeputzt zum Crewwechsel im sonnig heißen Hafen von Saeby (DK). Zuvor hat sie vom 5. bis 7. Juli in knapp 2 1/3 Tagen das Colin Archer Memorial Race von Lauwersoog (NL) nach Larvik bzw. Stavern (NOR) in der Klasse ORC3 gewonnen, dort mit der Crew das historische Brasilienspiel der Fußball-WM erlebt. Anschließend brachte sie die nächste Crew sicher als Fußball-Weltmeister ab Strömstad in zwei Wochen durch die schwedischen Schären und über die Insel Laesø hier nach Saeby.
Donnerstag, 24.07.2014
Gegen 14 Uhr treffen Enrico, Elke und meine Moni mit unserer Pudeldame Shadow ein. Hajo, unser Skipper, Uli und Wolfgang mustern ab, ich (Reinhold) bleibe für eine vierte Woche an Bord und werde mit den drei „Neuen“ JAZARA durch den Limfjord nach Thyborøn überführen. Doch heute wird erstmals eingeräumt, dann gebadet und nach einem Ortsbummel abends an der Kade gegrillt. Enrico´s Dreiecks-Sonnensegel leistet uns gute Dienste. Um 21 Uhr schallen Trompetenklänge von der Mole zu uns herüber und der Danebrog, die Nationalflagge, wird eingeholt. 21 Uhr ist die offizielle Zeit für die Flaggenparade, da es hier um diese Jahreszeit nicht so richtig dunkel wird.
Freitag, 25.07.2014
Es ist hochsommerlich sonnig und heiß, 1012 hPa, 2 Bft aus SE – SSE. Halb neun legen wir ab, unter Motor geht es Richtung Vesterø auf Laesø, das ich als sehr besuchenswert schildere. 12:30 sind wir als drittes Schiff im Päckchen fest, Shadow bringen wir mit unserem Schlauchboot „CHIP“ an Land. Ausgiebiges Baden ist angesagt. Zurück im Hafen testen die Männer erstmals CHIP unter dem 2 PS Honda 4-Takt-Außenborder. Macht Spaß, so die entlegenen Ecken des proppenvollen Hafens zu erkunden. Abends bringt ein Schauer etwas Kühlung.
Samstag, 26.07.2014Bei dem tollen Wetter verbringen wir einen Inseltag mit Radtour über die Insel. Am „Stokken“, der westlichsten Ecke der Insel, ist Sommerfest der Freizeitfischer. Und hier ist der schönste Badeplatz: Nach Durchwaten einer Furt und Überqueren eines Dünenstreifens blickt man auf karibisch anmutendes Wasser – herrlich, vor allem bei den jetzigen Wassertemperaturen!
Abends ein Gewitter mit Schauerböen.
Sonntag, 27.07.2014
Wetter bedeckt bis heiter, nur noch 23 °C, 1005 hPa und 4 Bft aus SE. Es wird Zeit, den Limfjord in Angriff zu nehmen. Neun Uhr legen wir ab, Kurs Asaa, aber da Einfahrt untief, laufen wir bei teils Regen und 3 – 4 Bft aus W – S nach Hals Havn, dem Tor zum Limfjord vom Kattegat kommend. 17 Uhr zweites Schiff im Päckchen, sonnig, als wäre nichts gewesen. Abends wird wieder an der Kade gegrillt, wobei sich die Einmal-Grills als sehr praktisch und ausreichend für 4 Personen erweisen.
Montag, 28.07.2014
Sonnig, 25 °C, 1005 hPa, NW 1 Bft.
09:35 abgelegt, es geht durch das Langerak, langweilig aber gut betonnt, knapp 16 sm nach Ålborg. 13 Uhr Brückenpassage, dann um 13:30 Vestre Bådehavn fest, Box an SB-Mole. Irgendwie Niemandsland, neben uns ein „Segler“, voll gepackt mit Holzpaletten, die noch während unserer Anwesenheit ergänzt werden – Smart mit Anhänger liefert an. Dafür kommt der Strom aus einer grünen Plastikkiste „für umsonst“ und keiner will Liegegeld! Enrico und Reinhold machen einen ausgedehnten Ortsbummel, verzichten bei der Hitze auf den Ålborg-Aquavit, lutschen Eis und kaufen was für´s Schiff. Zurück im Hafen eine Rundfahrt mit CHIP, Reinhold badet von der schwimmenden Plattform (Länge 2,30 m) aus. Ab 20 Uhr gibt es Pizza Salami oder Pizza Thunfisch, von Elke zubereitet im Bordbackofen – wird weiter empfohlen!
Dienstag, 29.07.2014
Heiter bis sonnig, 1003 hPa, W 3 – 4.
Neun Uhr abgelegt, 09:20 Marina Fjordparken (sehr schön, wie der Name schon sagt) zum Tanken (40 l) angelegt. Nach einer halben Stunde geht es dann weiter West unter Motor. 14:00 passieren wir die Aggersundbrücke, 14:45 machen wir in Løgstør im Kanalhafen fest. Herrliches Wetter, besuchen das „Limfjordmuseet“, das die Geschichte, Fischerei und Hochwasser des Limfjords zeigt. Danach Baden am Muschelstrand, der seinen Namen wirklich verdient – Muscheln, nichts als Muscheln! Zur Stärkung dann Kaffee und Kuchen am Steg, sitzend in einer der vielen typischen Holzbänke umgeben mit einem Windschutz.
Mittwoch, 30.07.2014
Heiter bis sonnig, 999 hPa, WSW 4.
09:15 abgelegt, Kurs durch Rinne 259° zur Løgstør Bredning, der ersten „Breite“ im Wasser, die Segeln erlaubt. Kurs 225° unter G3, vor der Insel Livø gerefftes Groß dazu.
13:45 fest im Gästehafen (alter Fährhafen) von Nykøbing auf der Insel Mors. Hier gibt es, ähnlich wie in anderen Häfen auch, ein ServiceCenter mit Küche und Klubraum zur freien Benutzung.
Zum Stadtbummel hat man für uns ein Fest organisiert mit zwei Livebühnen und Flohmarkt – sehr nett! Abends wird wieder lecker gegrillt.
Auf einmal strömen etliche Menschen, Groß und Klein, zum Hafen und versammeln sich unter dem Flaggenmast. Um 21:00 wird unter Absingen zweier Lieder „I Danmark er jeg født“ und „Du, soms har taendt millioner af stjerner“ die Nationalflagge niedergeholt.
Derweil checkt Enrico den Motorölstand zu mittel.
Donnerstag, 31.07.2014
Regen, teils heiter, 1001 hPa, 22 °C, WSW 4, in Böen 6 Bft.
12:05 abgelegt, durch den Sallingsund Kurs SW unter G3. 12:55 passieren wir die Sallingsundbrücke und legen um 15:15 längsseits an der Kade in Jegindø Havn an, nachdem wir uns vorsichtig durch die Betonnung getastet haben. Der Hafen weist nette Einrichtungen auf und bietet in zwei blauen Häusern ein kleines Schifffahrtsmuseum zu Fischerei und Funktechnik mit – zu unserem Erstaunen – auch deutschsprachigen Erläuterungstafeln. Wir wandern an der „Steilküste“ entlang – die Frauen immer weiter, wir Männer kehren um und inspizieren ausführlich das Museum. Anschließend motoren wir durch den Hafen und loten dabei auch die Wassertiefen im Hafen und in der Einfahrt – das Rätsel der Sandbank lässt grüßen! Dann motoren wir auch mit Shadow durch den Hafen, die das völlig entspannt über sich ergehen lässt – guter Bordhund. Das „Bauerfrühstück“ zum Abendessen nehmen wir auf der Kade neben JAZARA ein.
Freitag, 01.08.2014
08:00: Bedeckt, 21 °C, 1001 hPa.
09:00 Jegindø abgelegt, SSW 3, heiter, leicht sonnig, 1002 hPa. Um 10:15 Oddesundbrücke passiert und segeln hoch am Wind über die Nissum Bredning Kurs Thyborøn. Dann plötzlich Schauer mit Böen 25 kn aus West. Als ich Enrico am Ruder ablöse, scheint die Sonne und der Wind bläst aus SW 3-4, abnehmend 2 – gutes Timing!!
Dann endlos langes Einlaufen nach Thyborøn unter Motor nach Sicht. Kurz vorm Hafen steht dann eine ordentliche Welle, die von der Nordsee hereinrollt. Aber um 13:45 sind wir im Nordre Inderhavn fest.
Wir baden noch im Wasser zwischen salzig und süß, packen, klaren auf, schruppen unser Schlauchboot (erstaunlich, wie viele Seepocken sich in drei Wochen ansiedeln).
Morgen ist Crewwechsel.
Reinhold
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