Ronde om Noord-Holland

20.06. - 22.06.2014




Die Ronde om Noord-Holland ist eine Regatta kurz vor dem längsten Tages des Jahres. Rund 200 Schiffe mit 1000 Teilenehmern segeln in der kürzesten Nacht von Muiden durch das Markermeer nach Enkhuizen. Direkt im Anschluss geht es durch das Ijsselmeer nach Kornwerderzand. Die letzte Etappe ist von Kornwerderzand durch das Wattenmeer über die Nordsee nach Ijmuiden zum Ziel.

Die insgesamt ca. 110 sm lange Bahn wird an einem Stück gesegelt. Unterbrochen durch die beiden Schleusendurchgänge in Enkhuizen und Kornwerderzand kann die Strecke frei gewählt werden. Lediglich im Wattenmeer muss zwischen den beleuchteten Tonnen gesegelt werden.

Zur Einstimmung haben die Regattaorganisatoren ein Video http://youtu.be/KDYWzUx5134 (© Herbert Beekman) ins Netz gestellt.


Donnerstag Fronleichnam 19.6.2014

Ralf und Guido starten in Bielefeld (das gibt´s doch gar nicht) früh um 06:45 in Richtung Wulfen. Dort trifft sich um 08:00 (frühester Termin bei Ort-Koenen) mit Enrico, Jens und Reinhold die Crew für die Ronde Noord Holland 2014. Nach Stärkung mit einem Frühstück geht es nach Lelystadhaven zum Heimathafen der Jazara.

Das Schiff wird bei moderaten Bedingungen durch das Markermeer südlich nach Muiden überführt. Die Crew kann sich ein segeln und trainiert erste Manöver und Positionen an Deck. Während der Überführung fällt der Achterstagspanner erneut aus, und die Crew muss sich ernsthafte Gedanken über eine Lösung machen.

In Muiden liegen wir im zugewiesenen Bereich unserer ORC- Gruppe im Päckchen. Da wir früh im Hafen sind, haben wir noch die letzte Steckdose Landstrom belegen können.

Die  Anmeldung beim Regattabüro ist familiär; die Mitarbeiterinnen kennen uns noch aus dem Vorjahr. Es gibt erstmals  Shirts ohne Jahreszahl.

Vor dem Abendessen im Ort versuchen wir einen Achterstagspanner zu besorgen. Aber die ansässigen Werften und Händler haben kein passendes Teil im Sortiment. Wir improvisieren. Mit Wantenspanner und Tauwerkschäkeln bauen wir einen Ersatz. Die Wantenspannung wird fix auf die zu erwartenden Windverhältnisse eingestellt. Wir haben während der Regatta keine Möglichkeit, die Spannung zu verändern.

Die Teilnahme am nächsten Tag ist gesichert.


Freitag 20.6.2014

Mittags erfolgt der Start vor der Hafeneinfahrt von Muiden nordöstlich  der Festungsinsel Pampus. Wir starten mit Jens als Steuermann in ORC 3 und legen einen Traumstart hin. Es geht bei moderatem Wind Richtung Enkhuizen Zuid. Vor der Schleuse ist bei Tonne KG 12 Zwischenziel. Für die Schleusung wird eine Mindestpausenzeit vorgeschrieben. Das entspannt die Schleusung. Wir kommen gut durch die Schleuse und haben noch Zeit für eine Pause am Dalben. Dort schwojen wir an langer Leine und warten auf den Start der 2ten Etappe.

Bei weiter moderaten Bedingungen geht es von Enkhuizen nach Nordost Richtung Kornwerderzand. Wir erreichen die Lorentzsluizen zum Wattenmeer dank des langen Tages gegen 22:30 noch im Licht der untergehenden Sonne.

Hier gibt es keine Mindestpause; wir stärken uns und bereiten den Nachtschlag durchs Wattenmeer vor. Die Crew ist fit und motiviert. Wir verzichten wie im Vorjahr auf einen festen Wachplan und wollen abwechselnd ruhen. Es ist ein Erlebnis, die Schiffe nachts durch das Wattenmeer segeln zu sehen. Und wir sind mitten drin.

Samstag 21.6.2014

Während des Segelns bei moderaten Bedingungen mit 14 – 16 Knoten Wind fliegt uns der Spi morgens um 1 Uhr plötzliche aus den Lieken. Wir bergen den defekten Spie und segeln weiter Richtung Ziel Ijmuiden. Bei Den Helder geht es raus auf die Nordsee Richtung Süden. Da bereits in 2 Wochen die Teilnahme am Colin Archer Memorial Race nach Norwegen ansteht, wollen wir den zweiten Spi nicht riskieren und treten etwas auf die Bremse. Die Sonne geht früh auf und wir erreichen morgens um 06:11:54 die Ziellinie im Hafen von Ijmuiden.

Die Verklaring wird abgegeben und ein ordentliches Frühstück an Bord der Jazara stärkt uns für den Tag. Aber danach ist  erst mal Ruhepause. Mittags lädt der Ausrichter der Regatta der YSY Ijmuiden zu Matjes und Bier am Steg ein. Wir genießen das holländische Ambiente und die perfekte Organisation der Regatta. Bevor es zum abendlichen Empfang und der Siegerehrung geht, verbringen wir den Nachmittag im Pavillon am Strand.

Die Siegerehrung findet wie im Vorjahr im 4. Stock des Holiday Inn Ijmuiden mit wunderbaren Blick über Dünen und Hafen statt. Vorher gibt es chinesisches Essen und Musik mit der Damenband „Stijl Achterover“. Für eine Platzierung in den Preisen hat es in diesem Jahr nicht gereicht, wir belegen den 10. Platz in ORC 3. Nach der langen Segelstrecke ist die Party schnell vorbei. Mit der Crew der Spielkind, einer Elan 350,  schauen wir an der Bar noch die erste Halbzeit des Deutschlandspiels. Dann geht es früh in die Koje.

Sonntag 22.6.2014

Früh um 06:00 motoren wir durch den Noordzeekanaal und Amsterdam zurück nach Lelystad. Gefrühstückt wird während der Fahrt unter Motor. Mittags können wir noch einen Schlag durch das Markermeer segeln. Am frühen Nachmittag kommen wir wieder in Lelystad Haven an.

Dort wartet noch eine besondere Aufgabe für die Crew. Nicht immer zuverlässig soll die Dreifarbenlaterne im Mast top ausgetauscht werden. Für das bevorstehenden CAMRace muss die Laterne sicher funktionieren.  Schon in Ijmuiden haben wir uns Gedanken über die Vorgehensweise gemacht. Die mechanischen und elektrischen Arbeiten sind anspruchsvoll. So muss das Kabel in einem extra angefertigten Aufnahmehalter für die Laterne angeschlossen werden. Erste Übungen an Deck waren nicht viel versprechend. Aber nach weiteren theoretischen und praktischen Übungen hatten wir die Zuversicht, dass Ralf es im Mast schaffen würde. So zogen wir den „Leichtfuß“ an der Kade in den Mast. Während wir das Treiben im Hafen verfolgten (ein Segelpärchen wurde mit dem Ton aus einer Südseemuschel verabschiedet) und Kontakt zu den Nachbarn aufgenommen hatten, arbeitete Ralf im Mast. Geduldig und geschickt gelang es ihm nach über einer halben Stunde die Lampe zu montieren. Respekt vor dieser Ausdauer in der Höhe.

Nach Aufklaren des Schiffes machten wir uns auf den Weg nach Wulfen, wo wir von Moni mit Kaffee und Kuchen erwartet werden. Dort sind wir uns einig: Die Regatta ist perfekt organisiert, genau richtig für das Schiff und wir treten gerne 2015 in gleicher Crew wieder an. Ziel: Ijmuiden mit besserer Platzierung. 

zu guter Letzt:
Auch der Spinnaker ist wieder an Bord. Moni und Reinhold haben ihn zum Segelmacher gebracht, wo eine Reparatur möglich war.

Guido


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Ronde om Noord-Holland

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Muiden vor dem Start
Achterstagimprovisation
Pause
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160 Yachten wollen durch die Schleuse
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Bier auf der Pier
endlich wasserdichte Stecker
Ralf im Mast
Ijmuiden

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