50 Meilen auf dem Markermeer – auf Yachten mit jeweils 2 Personen Besatzung. Das besondere an dieser Regatta ist, dass aufgrund der kleinen Beatzung alle Manöver entsprechend gut abgestimmt und vorbereitet werden müssen.
Am Freitag, denn 25. April ging es von zuhause aus los mit dem Auto in Richtung Lelystad. Enrico und ich wollen uns im Jahr 2014 der Herausforderung dieser Regatta stellen. Hajo hat uns dankenswerter Weise die JAZARA zur Verfügung gestellt. Die Winterarbeiten waren pünktlich zu Ende gekommen, so dass das Schiff segelklar und für die Saison gerüstet in Lelystad auf uns wartete.


Am frühen Abend erreichten wir den Hafen und trafen auch gleich auf andere Crews. An der Kade waren Zelte aufgebaut und beim Bierchen konnten wir unsere Mitstreiter kennen lernen. Das Feld umfasst 82 Schiffe, alles doublehanded, und das im April !


Bei der Meldung mussten die ORC-Messbriefe vorgezeigt werden. Insbesondere bei einigen deutschen Teilnehmern sind die Daten nicht richtig bis zur Regattaleitung weiter gereicht worden. – Die Niederländischen Messbriefe wurden von der Regattaleitung online ausgewertet. Enrico hatte natürlich alle Daten auf dem iPad verfügbar und so war die Meldung schnelle gemacht. Und auch einer anderen deutschen Yacht konnte ausgeholfen werden. Damit war das erste Bierchen gleich verdient.
Die Stimmung war sehr gut. Die sehr freundliche und offene Art der Segler macht es leicht, neue Kontakte zu knüpfen.

Am nächsten Morgen ging es dann früh los. Bereits um 07 Uhr Steuermannsbesprechung. Gestartet wurde direkt vor der Hafenausfahrt. Der erste Start war um 08.30 Uhr.

Der Kurs war ein Dreieckskurs auf dem Markermeer. Enrico kann sein neues Spielzeug, ein iPad mit Navigationssoftware, ausprobieren. Der Wind war anfangs mit 3-4 Bft. recht gut und alle kamen gut los. Zunächst ging es um eine Tonne, um aus dem Fahrwasser vor Lelystad raus zu kommen, dann eine kurze Kreuz und dann auf einen Halbwindschlag zur Tonne KG 18 vor Enkhuizen. Im Wesentlichen ein Halbwindkurs. Dann ließ der Wind aber bald nach. Wir konnten den Blister setzen und auch auf den anderen Booten wurden eifrig Segel gesetzt. Das Feld färbte sich bunt.

Nun war Taktik gefragt: Wie hoch an den Wind gehen? Wie wird der Wind drehen? Obwohl es eigentlich ein Halbwindkurs in Richtung Enkhuizen war, trennten sich hier die Wege.  Die leichten Boote sind bevorzugt. Obwohl wir unermüdlich trimmen, fährt die GANXO mühelos an uns vorbei. Frust !


An der Tonne KG18 vor Enkhuizen hatten wir schon einiges rausarbeiten können. Wir fahren nun parallel zur SEVELINA, einer First 35, die immerhin 5 Minuten vor uns gestartet ist. Nun ging es auf die Kreuz. Eigentlich unüblich segelten wir nur einen relativ kurzen Holeschlag in Richtung SE und legten dann (klassisch gesehen) viel zu früh um auf Steuerbordbug. Ein Teil der Flotte, u.a. auch die BATFISH, eine J-133, fährt weiter Richtung SE.


Der Grund für unsere Entscheidung war ein konsequentes Hoffen auf die im Wetterbericht angekündigte Rückdrehung des Windes, welcher schon auf dem Schlag nach Enkhuizen leicht sichtbar war. Auf dem Weg Richtung Marken drehte der Wind dann stück für Stück weiter. Alle Boote, die Luv von uns waren, kamen dadurch zunächst immer weiter vor uns. Wir hatten ja (bewusst) viel früher, als viele andere Boote gewendet. Aber wir hatten Glück. Der Wind drehte schließlich so weit, dass wir die nächste Tonne P2 anliegen konnten. Etliche, die weit links rausgefahren sind, geben später frustriert auf und fahren gleich nach Hause.
Bei sehr wechselnden Winden folgt ein Segelwechsel dem nächsten. Spi hoch , Spi runter...


Damit hatten wir dann natürlich wieder einen Vorsprung (weniger gesegelte Stecke), was sich dann auch in der Platzierung ausgezahlt hatte. Der Wind flaute jedoch immer weiter ab, so dass es ein Geduldsspiel wurde. Schließlich musste die Regattaleitung an der geplanten Wendemarke P2 das Ziel legen und die Regatta dort verkürzt beenden. Nach 07:09:28 Stunden gehen wir erschöpft, aber glücklich, durchs Ziel.

Jede Crew bekommt unmittelbar nach Zieldurchgang per Schlauchboot von den Organisatoren 2 Dosen Bier. Super Idee.


Feinfühlig und konzentriert am Wind


Am Ziel angekommen


Am Ziel gab es ein Willkommensbierchen von der Regattaleitung

Dann folgt eine entspannte Fahrt über 10 sm, z.T. unter Motor, z.T. unter Segeln, zurück nach Lelystadhaven.

Am Abend dann auf der Kade Party, Buffett und Siegerehrung. Die Niederländer verstehen es zu feiern.
In der J-Klasse konnten wir den 4. Platz von 14 gestarteten Booten ersegeln. In der Gesamtwertung erreichen wir bei 78 gewerteten Yachten einen respektablen 17. Platz. Wir sind sehr zufrieden und lassen daher den Abend bei ein, zwei oder auch mehreren Bierchen nett ausklingen.

Insgesamt war es eine tolle Regatta. Wir bedanken uns noch einmal bei Hajo, dass wir JAZAR segeln durften und freuen uns aufs nächste Jahr.


Jens

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